Interviews

Interviews nicht nur mit Autoren, nein auch andere Interviews findet man hier.

Samstag, 29. April 2017

Interview mit einen Autor .. diesmal Michael Lorenz

Wenn man Staatsdiener hört, denkt man an einen Anzugträger, der förmlich daher kommt. Michael Lorenz jedoch arbeitet als stellvertretender Sachgebietsleiter am Wasserwirtschaftamt bei der Regierung von Oberfranken in Bayreuth, doch der Bamberger ist keinesfalls ein Anzugträger und förmlich.
(Bildquelle: DJ rockt Franken)
Hochzeits-DJ BambergIm Gegenteil, er rockt – oder vielmehr er lässt rocken bei seinem Nebenjob als DJ. Und auch als Buchautor ist er keineswegs „steif“ wie ein Beamter. In seinem Buch „Interview mit einen DJ“ geht es um Musik, Rock und Humor. Elvis lebt!! Jawohl in dem Buch von Michael Lorenz lebt Elvis –jedenfalls gedanklich. Und interviewt dabei einen DJ.
Als Assistenten hat der Autor „Kwaks“ den kleinen Erpel, den ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Und durch diesen Erpel kam ein Gespräch zustande  (so wie es die Tiere immer schaffen, die Menschen mit einander sprechen) und Michael stimmte zu, das er mal auf dem braunen Sofa Platz nehmen würde.
Gesagt getan, Er machte es sich gemütlich und hat mir Rede und Antwort gestanden. Außerdem sendete Michael mir noch ganz liebe Grüße von Kwaks.
So lieber Michael, nun leg mal los, wie hat es angefangen mit Dir und dem Elvis?





  • Wie kamst Du auf die Idee zum Buch?
    • Genau genommen gab es keine solche Idee. Ich wollte auf meiner Internetseite meine Dienstleistungen als DJ in Form eines Interviews darstellen und hatte die Idee, mich von Elvis interviewen zu lassen, der als Godfather des Rock 'n' Roll aus dem Grab heraus zu mir spricht. Ursprünglich hatte ich an 2-3 Seiten Text gedacht. Dann konnte ich nicht mehr aufhören zu schreiben. Das Buch ist wie von selbst entstanden. Manchmal glaube ich, dass das Buch schon da war. Es hat nur einen Dummen gesucht, der es zu Papier bringt und zufälligerweise mich ausgewählt.
  • Sind dort eventuell biografische Elemente mit darin verarbeitet?
    • Absolut. Zwischen dem DJ (er nennt sich RollingStock) und dem toten Elvis entwickelt sich ein fetziges, teils satirisches Gespräch über "Gott und die Welt". Die Gedanken, die der DJ äußert, sind meine, eins zu eins
  • Ist schon ein neues Buch in Bearbeitung und wenn ja, möchtest Du mir kurz verraten, worum es diesmal geht?
    • Es ist sogar schon fast fertig. Jeder schreibt ein Luther-Buch, da will ich nicht zurückstehen. Ich habe mein "Interview"-Buch überarbeit, bissiger und satirischer gemacht und lasse nun eine ganze Reihe illustrer Gestalten mitmischen, die sich wie Elvis aus dem Totenreich melden. Eine davon ist Luther, der uns mit einer Neuauflage seiner Thesen beglückt. Nur sind es diesmal nicht 95 sondern 9,5. Also Neuneinhalb. Im Sommer wird die Neuauflage meines "Interview"-Buches erhältlich sein.
  • Was ist eine halbe These?
    • Das wird nicht verraten. Nur so viel: Luther nervt das ganze Totenreich mit seiner halben These.
  • Wie recherchierst Du für Deine Bücher?
    • Ich lese regelmäßig Zeitungen und diskutiere mit meiner Familie. Ich denke, dass ich einen klaren Blick auf die Missstände und Defizite in unserer Welt habe. Darum geht es ja in meinem Buch.
  • Hast Du lange gebraucht, um einen Verlag zu finden, der Deine Bücher druckt und herausbringt?
    • Leider bin ich selbst der Beweis für die Aussagen in meinem Buch. Wer keinen Namen hat, den man bestmöglich vermarkten kann, dem bleibt der Zugang zu klassischen Verlagen verschlossen. Ich habe mein Buch mit Books On Demand herausgebracht, also im Selbstverlag.
  • Schreibst Du auch andere Genrebereiche?
    • Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich liebe es, mich außerhalb der üblichen Genres zu bewegen, nicht nur in Sachen Literatur. Das erfordert Fantasie und Ideenreichtum und ist außerordentlich spannend. Dazu ermuntere ich übrigens auch die Leser in meinem Buch.
  • Deine Vorbilder?
    • Ich habe mein Buch Elvis Presley und Josephine Baker gewidmet. Sie dienen mir durchaus auch als Vorbilder, weil sie sich nicht um das gekümmert haben, was gerade "in" war. Sie sind ihren eigenen Weg gegangen und haben dabei Wunderbares geschaffen.
  • Du warst bestimmt nicht immer Autor. Welchen Beruf hast Du vor dem Schreiben ausgeführt und seit wann bist Du am Schreiben.
    • Ich bin auch jetzt kein hauptberuflicher Autor. Wenn ich mein Einkommen mit Bücherschreiben verdienen müsste, hätte ich schlaflose Nächte. Gottseidank habe ich einen sicheren (Fulltime-)Job, der mich nährt und mir so viel finanzielle Luft lässt, dass ich bei Messen präsent sein und mein Buch vermarkten kann.
  • Du verdienst dein Geld als DJ?
    • Nein, dann hätte ich ja noch mehr schlaflose Nächte. Ich bin Naturwissenschaftler und Beamter beim Freistaat Bayern und beschäftige mich mit Gewässerschutz und dem Klimawandel. DJ bin ich nur bei Gelegenheit.
      • (Das ist ein guter Job! Gerade in der heutigen Zeit ist die Erde und damit das Klima ein wichtiges Thema. Und auch Gewässerschutz.)
  • Hat sich Dein Leben verändert, als Du Dein erstes Buch herausgebracht hast?
    • Es hat sich schon vorher verändert. Ich habe das Buch in nächtelanger Arbeit geschrieben, in meiner Freizeit. Meine übrigen Hobbys und Interessen mussten zurückstehen und meine Familie hat mir dankenswerterweise diesen Freiraum gelassen und mich unterstützt.
  • Deine übrigen Hobbys?
    • Ich bin gemeinsam mit meiner Frau begeisterter Boogie-Tänzer und hier auch "missionarisch" tätig. So verknüpfe ich beispielsweise meine Lesungen gerne mit Boogievorführungen oder einem Crashkurs Boogie-Woogie für die Zuhörer. Meine Lesung bei der Leipziger Buchmesse im März dürfte die erste getanzte Lesung überhaupt gewesen sein. Sie kam beim Publikum richtig gut an. Ich versuche mich selbst strikt an die Empfehlungen meines Buches zu halten: Probier ganz neue Wege aus.
  • Wie sieht momentan Dein Alltag aus? Wieviel Zeit verbringst Du mit dem Schreiben? Und wie baust Du den Alltag in das Schreiben ein? Hast Du noch Projekte, die Du in Zukunft erreichen oder beenden willst.
    • Die Neuauflage meines Buches beschert mir viel Arbeit, dann kommt die sehr aufwändige Vermarktung, also Präsenz in Bücherforen zeigen, Lesungen abhalten etc. Nächstes Jahr werde ich mich wieder mehr der Musik zuwenden. Mein Ziel ist der Aufbau einer Bluesrock-Szene in meiner Heimatstadt Bamberg. Ja, und last but not least mit meiner Frau möglichst alle Rock 'n' Roll- und Swing-Partys mitnehmen und dabei unseren Tanzstil perfektionieren.
      • (boah, ich mag den DJ jetzt schon, obwohl ich ihn noch nie gehört habe. Rock'n Roll und Petty Coat! Ein Traum!)
  • Was hat dir dein Vater und was hat dir deine Mutter mitgegeben?
    • Ich glaube, ich bin eine gute Mischung. Von meinem Vater wohl die Hartnäckigkeit, von meiner Mutter eher Sanftmut.
  • 3 Dinge, die zu einem perfekten Tag dazu gehören?
    • Morgens ein ausgedehntes Frühstück auf der Terrasse bei Sonnenschein mit meiner Frau und meiner Tochter,
    • tagsüber Musik von fantastischen Bluesrockern wie Julian Sas oder Kenny Wayne Shepherd,
    • am Abend Live-Musik einer Rock 'n' Roll Band und Tanz mit meiner Frau bis zum Umfallen.
  • Welcher Film bringt dich zum Lachen und welcher zum Weinen?
    • Filme spielen keine große Rolle in meinem Leben. Ich bin lieber selber aktiv bzw. kreativ.
  • Welches Buch kannst du uneingeschränkt empfehlen und warum?
    • Leider habe ich auch kaum noch Zeit, ein Buch zu lesen. Vieles interessiert mich auch nicht mehr. Das letzte Buch, an das ich mich erinnere und das mir viel Spaß bereitet hat, war der „Hundertjährige".
  • Von welchem Buch sollte man die Finger lassen und warum?
    • Ich möchte einigen meiner Schriftstellerkollegen nicht zu nahe treten, aber vieles, was ich durchblättere, erscheint mir fantasielos. Möglicherweise bin ich zu anspruchsvoll geworden. Oftmals schreckt mich auch die Sprache ab. Ich bin kein Drittklässler mehr. Dem Büchermarkt merkt man an, dass er dem Kommerz unterworfen ist. Je dominierender das Profitstreben wird, umso mehr leidet die Qualität. Das gilt übrigens nicht nur für Bücher.
      • (Da stimme ich zu. Oft merkt man an Büchern, das nur noch die Quantität zählt, nicht die Qualität)
  • Lebensmotto?
    • Honoriere das Andersein und mach’s auch selber anders.
  • Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
    • Honoriert das Andersein und geht selbst mal komplett neue Wege. Wagt euch mal vom Mainstream weg und lasst euch überraschen, was es sonst noch alles Tolles zu entdecken gibt. Damit meine ich nicht nur Bücher. Unterstützt eure Pioniere. Nehmt euch ein Beispiel an Anja.
      • (Danke für die "Blumen")
  • Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende oder verselbstständigt sich ein Charakter auch mal?
    • Als ich angefangen habe zu schreiben, war das Ende völlig offen. Wenn es richtig gut läuft, gerate ich in einen Flow, die Ideen sprudeln nur so heraus. Eines fügt sich dann zum anderen.
  • Hast du selber schon mal die Orte/Gegenden bereist von denen Du in deinen Romanen so schreibst? Und was lässt Dich immer wieder solche Orte für Deine Romane auswählen?
    • Gottseidank nicht. Mein Buch handelt an der Schwelle zwischen dem Reich der Lebenden und der Toten.(Anm. von Anja😁) Allerdings, wenn es so lustig bei den Toten zugeht, wie ich vor allem in der Neuauflage beschreibe, muss sich niemand vor dem Sterben fürchten.
  • Wie gehst du mit negativen Rezensionen um?
    • Ich bin sicher, dass es auch Leser gibt, die mit meinem Buch nicht viel anfangen können. Das muss man akzeptieren und ich lerne daraus. Einige gute Gedanken für meine Neuauflage hatte ich aufgrund einer eher negativen Rezension einer Leserin.
  • Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
    • Durchgehend Sätze, die mich wie einen Drittklässler behandeln, ihrer Nebensätze verlustig gegangen sind und bar jeglicher Kreativität nur dazu dienen, weiße Seiten zu schwärzen, die man dann Literatur nennt.



So und wer mehr über "Interview mit einen DJ" erfahren möchte, schaut sich am besten das Video an. Übrigens, das rockt!! 
Leider habe ich es verpasst, mit den Kränen zu spoielen. Dafür habe ich einen sehr netten Autor kennen gelernt. Und Kwak wieder getroffen :)
Aber in Frankfurt wird gespielt!! Und gerockt!!
Und was es mit all den Lok's, Kränen und Co auf sich hat, kann man hier nachlesen.


Samstag, 1. April 2017

Interview mit einen Autoren .. heute Hans Gärtner



Wenn man den Namen Prof. Dr. Hans Gärtner hört, stellt man sich nicht gerade ein Kinderbuch bzw. Jugendbuchautor vor. Aber das ist dieser Autor. Aber er ist viel mehr als das. Hans Gärtner war Volksschullehrer, promovierte jedoch nach einen Zweitstudium zum Dr. Phil. Danach arbeitet er viele Jahre als Professor für Grundschulpädagogik.
Aber ein Buch ist oft im Munde, weil es anders ist, als so „normale“ Vorlesegeschichen. Es geht hierbei um zwei Bärenmänner.“. Und diese beiden Bären verbindet etwas Besonderes, denn sie lieben sich. Und doch sind sie so unterschiedlich.

Gerne wollte ich mehr über die beiden Bären wissen und lud  Hans Gärtner auf meinem braunen Sofa zu einen Gespräch ein. Ich muss gestehen, es ist ein knappes, aber interessantes Interview geworden. Aber lest selber, denn genauso wie das Buch "Joscha und Mischa" ist das Interview informativ aber nicht zu viel.

·         Wie kamst Du auf die Idee zum Buch mit den Bären?
  Es gibt bisher nur „kuschelige“, will sagen „harmlose“ Bärenbücher.
·         Ist schon ein neue Buch  in Bearbeitung und wenn ja, möchtest Du mir kurz verraten, worum es diesmal geht?
   Buch – nein. Aber mehrere Essays und Kunstkritiken  
·         Wie recherchierst Du für Deine Bücher?
  So sorgfältig wie möglich und so zeitschonend wie nötig
·         Hast Du lange gebraucht, um einen Verlag zu finden, der Deine Bücher druckt und herausbringt?
   Nein – aber zugelaufen sind mir die Verlage auch nicht.
·         Schreibst Du nur Kinder bzw. Jugendbücher oder auch andere Genrebereiche?
   Hauptsächlich Erwachsenen-Fach/Sach-Bücher, Kulturkritiken  
·         Du warst bestimmt nicht immer Autor. Welchen Beruf hast Du vor dem Schreiben ausgeführt und seit wann bist Du am Schreiben.
   Beruf neben (!) dem Schreiben: Universitätsprofessor (seit 1997 i. R.)
·         Wann hast Du herausgefunden, dass Du das Schreiben hauptberuflich machen möchtest           
  Haupt-„beruflich“ schreib ich erst seit meiner Frühpension, und zwar journalistisch.
·         Hat sich Dein Leben verändert, als Du Dein erstes Buch herausgebracht hast?
   Nein, es ist nur lustiger geworden.
·         Wie sieht momentan Dein Alltag aus? Wieviel Zeit verbringst Du mit dem Schreiben? Und wie baust Du den Alltag in das Schreiben ein?
   Kein Tag ohne wenigstens 1 Zeile Text  
·         Hast Du noch Projekte, die Du in Zukunft erreichen wollen oder beenden wollen.
   Vielleicht wird es doch nochmal eine romanhafte Nabelschau geben.
·         Warum schreibst du gerade in diesem Genre?
   – (weil ich nicht weiß, was „dieses“ Genre ist)
·         Was hat dir dein Vater und was hat dir deine Mutter mitgegeben?
   Vater: Misstrauen gegen Menschen, Mutter: Wärme und unbedingtes Vertrauen 
·         3 Dinge, die zu einem perfekten Tag dazu gehören?
   Lachen – Helfen – Lesen
·         Welcher Film bringt dich zum Lachen und welcher zum Weinen?
   Beides: „Moonlight“ (2016) 
·         Welches Buch kannst du uneingeschränkt empfehlen und warum?
·                                      „Dem braven Kind“, das einzige Buch, das das Thema „Fleißbilder“ abhandelt
·         Von welchem Buch sollte man die Finger lassen und warum?
  Von jedem „Diät“-Buch, weil bisher noch keins (bei mir) zum Erfolg führte
·         Lebensmotto?
   Kein Tag ohne Gutes zu tun und denken



·         Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
   Dass sie sich nicht auf meine Bücher versteifen sollten
·         Bestimmt wirst Du oft in Interviews das Gleiche gefragt. Welche Fragen können Du nicht mehr “lesen” und welche Frage würdest Du gerne einmal beantworten?
   Nicht mehr lesen/hören kann ich: Wie lange hast du zu diesem Buch gebraucht?
·         Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende oder verselbstständigt sich ein Charakter auch mal?
   Bei Geschichten lande ich oft ganz woanders als ich es vorhatte zu landen.
·         Hast du selber schon mal die Orte/Gegenden bereist von denen Du in deinen Romanen so schreibst? Und was lässt Dich immer wieder solche Orte für Deine Romane auswählen?
   - (weil ich keine Romane schreibe)
·         Wie gehst du mit negativen Rezensionen um?
   Ich nehme sie mir zu Herzen / doch machen sie mir keine Schmerzen. (Hmm)
·         Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
   Fettflecken. Überhaupt Benutzerspuren.

 Kurz, knapp und knackig, so kann ein Interview auch sein. Deswegen ist es aber nicht weniger uninteressant. Vielen Dank Hans Gärtner, dass Du auf meinem Sofa Platz genommen hast.


Das Buch über die beiden Bären gibt es übrigens bei Edition Tom Tingeltangel  und überall wo es Bücher gibt.