Interviews

Interviews nicht nur mit Autoren, nein auch andere Interviews findet man hier.

Samstag, 28. Januar 2017

Interview mit einer Autorin.... heute Tara Riedman

Bildergebnis für Tara RiedmanBildergebnis für regenwurm clipartTara Riedman – eine Autorin, die eigentlich früher was ganz anderes werden wollte. Nämlich Ärztin für Kleintiere! Mäuse, Marienkäfer und Regenwürmer sollten  die Patienten sein. 
 Danach wurde es konkreter und es stand schon Hubschrauberpilotin auf der Wunschliste. Aber Tara leidet an Höhenangst, also nicht so eine gute Idee.
Auf die Frage, wer sie also ist, ist sie nicht spontan. Da muss sie erst überlegen. Liegt es vielleicht daran, dass sie einfach nicht nur eine Person ist? So wie Tara Riedman und ihr Pseudonym Ted McRied?

Ähnliches FotoJedenfalls ist sie Vielseitig. Da kann sie schon mal im kurzen Schwarzen und High Heels  auf eine Hochzeit kommen oder mit lackierten Fingernägeln in Boxhandschuhen in den Ring steigen.
Bildergebnis für boxhandschuhe clipartDoch kaum geht es ans Shoppen, fühlt sich Tara wie jede andere normale Frau mit einem ganz normalen Ehemann, der das nicht gerne sieht.


Aber beim Schreiben macht ihre leichte Zerrissenheit sich wieder bemerkbar: Sie liebt nahezu alle Genre – Kinder- und Jugendbücher ebenso wie Psychothriller”
Aber wer ist sie denn nun wirklich, die Tara? Das erzählt sie in diesem Interview. Vielen Dank liebe Tara, dass Du Dir dafür die Zeit genommen hast. Sitzt Du gemütlich auf dem braunen Sofa? Gut, dann lass uns loslegen:-)

Tara Riedman. Ted McRied? Warum ein Pseudonym? Magst Du uns das verraten?
Sehr gerne! Der Hintergrund ist, dass ich in verschiedenen Genres schreibe, die sich nicht so recht „vertragen“. Unter anderem habe ich zum Beispiel ein Adventskalenderbuch für Kinder („Mit Lina und Leo durch den Advent“) und einen Jugendroman (Zweites Leben, zweites Glück) im Programm,  die optisch wie auch inhaltlich nicht weiter von meinen Psychothrillern entfernt sein könnten. Da macht es Sinn, die Bereiche zu trennen.

Sind in deinen Büchern eventuell biographische Elemente verarbeitet?
Natürlich lasse ich mich von alltäglichen Erlebnissen, Erzählungen meiner Freunde und nicht zuletzt von eigenen Erfahrungen inspirieren. Mein Jugendroman enthält sogar autobiografische Stellen. Das ist aber nicht bei allen meiner Geschichten so (wenn ich da an meine Psychothriller denke, bin ich ganz froh drum). Viel entspringt auch einfach meiner Fantasie. Die gibt nie Ruhe und kommt leider erst so richtig in Schwung, wenn ich abends im Bett liege. Mein Mann bezeichnet mich gerne als sein „geistiges Duracell-Häschen“ – nur den Knopf zum Ausschalten hat er noch nicht gefunden :-)

Hast du selber schon mal die Orte/Gegenden bereist von denen Du in deinen Romanen so schreibst? Und was lässt Dich immer wieder solche Orte für Deine Romane auswählen?
Schnee sei DankIn manchen Gegenden war ich und habe sie als faszinierend empfunden (z. B. das schottische Hochland aus „Und heute fällt dererste Schnee“). An einigen Orten wäre ich gerne und denke sie mir entsprechend aus (z. B. das verschneite Weihnachtsdorf aus „Schnee sei Dank“). Meistens habe ich eine Grundidee für den Plot eines Projekts und im gleichen Moment ist mir klar, wo die Geschichte spielen muss. Ich sehe es quasi vor mir.

Wie recherchierst Du für Deine Bücher?
Gerne vor Ort, wenn es sich ergibt. Ansonsten über das Internet, Bücher, Fachleute, Freunde.

Hast Du lange gebraucht, um einen Verlag zu finden, der Deine Bücher druckt und herausbringt?
Ich habe nie versucht, einen Verlag zu finden :-) Meine Bücher schreibe ich nicht nur, ich gestalte und verlege sie auch selbst. Der Druck und die Distribution erfolgt über verschiedene Anbieter. Das ist nicht immer leicht, macht aber großen Spaß. Ich habe mir sehr viel selbst beigebracht, aber auch einiges von lieben Kollegen gelernt. Unter anderem durch meine Mitgliedschaft im Selfpublisher-Verband (www.selfpublisher-verband.de), der sich für die Interessen unabhängiger Autoren und Autorinnen einsetzt und auch diverse Vergünstigungen anbietet.

Du schreibst ja in verschieden Genres. Wie ist es dazu gekommen?
Ich selbst lese Bücher und schaue Filme ganz unterschiedlicher Stilrichtungen. Manchmal steht mir der Sinn eher nach Romantik und manchmal nach Gänsehaut – so ist es auch beim Schreiben.

Du warst bestimmt nicht immer Autor. Welchen Beruf hast Du vor dem Schreiben ausgeführt und seit wann bist Du am Schreiben?
Ich habe lange Jahre im Projektmanagement eines DAX-Unternehmens, im internationalen Key-Account-Management und in der Kapazitätplanung gearbeitet. Als meine zweite Tochter geboren wurde, hatte sie gesundheitliche Probleme. Nach einer Übergangszeit haben mein Mann und ich dann 2014 gemeinsam entschieden, dass ich den Job aufgeben und zu Hause für die Kleine da sein werde. Die Kinder stehen an erster Stelle.

Wann hast Du herausgefunden, dass Du das Schreiben hauptberuflich machen möchtest?
Das hat sich aufgrund der Krankheit meiner Tochter so ergeben. Da hatte ich die Gelegenheit, mich zu Hause aufs Schreiben zu stürzen. Wenn eine Tür zugeht, geht eine andere auf – so ist es bei mir bisher tatsächlich immer gewesen. Mittlerweile fühlt sie sich übrigens prächtig und ist kerngesund.

Planst Du Deine Bücher immer von Anfang bis Ende oder verselbstständigt sich ein Charakter auch mal?
Meine Charaktere verselbstständigen sich dauernd. Das ist gerade das Schöne an der Sache und macht es so spannend. Zum Beispiel hat meine Protagonistin Sam McKay aus „Und heute fällt der erste Schnee“ von der Landpomeranze, die mir anfangs vorschwebte, nicht viel übriggelassen :-)

Hat sich Dein Leben verändert, als Du Dein erstes Buch herausgebracht hast?
Es ist noch erfüllter geworden, als es ohnehin schon war. Etwas zu erschaffen und anderen Menschen damit (im Idealfall) Freude zu machen, ist eine tolle Erfahrung, die das Leben reicher macht.

Wie sieht momentan Dein Alltag aus? Wie viel Zeit verbringst Du mit dem Schreiben? Und wie baust Du den Alltag in das Schreiben ein?
Ich arbeite immer, wenn ich Luft habe. Abends, am Wochenende und morgens bis meine Töchter aus der Schule kommen – der Nachmittag gehört dann ihnen.

Wie gehst du mit negativen Rezensionen um?
Oha, der wunde Punkt eines jeden Autors. Anfangs hat mich eine negative Rezension zehn graue Haare mehr und eine mindestens zweiwöchige Schreibblockade gekostet. Mittlerweile kann ich da gut mit umgehen. Konstruktive Kritik nehme ich mir immer zu Herzen und überlege, was ich verbessern könnte. Aber Geschmäcker sind nun mal unterschiedlich und das muss man akzeptieren. Gibt mir der eine 5 Sterne für meine realistische Geschichte, gibt der andere mir einen Stern, weil die Story so unrealistisch sei. Ich habe mir abgewöhnt, das zu hinterfragen. Jeder darf seine Meinung kundtun und das ist gut so.

Reporter ohne Grenzen – was ist das genau?
Diese wunderbare Organisation gibt es schon seit über 20 Jahren. Sie setzt sich weltweit für die Presse- und Informationsfreiheit sowie für die Sicherheit von Journalisten ein. Aktuell läuft eine tolle Aktion mit dem Namen freeyourbooks4writers zugunsten der Reporter ohne Grenzen. Hier werden Autoren aufgefordert, eins ihrer Bücher „freizulassen“ (im Café, beim Frisör, in der S-Bahn … wo auch immer), und damit die Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema zu lenken. Meine „DreiWünsche“ haben sich auch schon auf den Weg gemacht.

Hast Du noch Projekte, die Du in Zukunft erreichen oder beenden willst?
Na klar! Ziemlich viele sogar. Es kommen auf jeden Fall noch ein sommerlicher Roadtrip, ein Endzeitthriller, ein weiterer Winterroman, diverse Kurzgeschichten und ein Sachbuch über Selbstbehauptung für Kinder im Grundschulalter (eine Herzensangelegenheit). Im Moment kann ich mich nicht entscheiden, mit welchem Projekt ich anfangen soll. Alle haben ihren Reiz.

Was hat dir dein Vater und was hat dir deine Mutter mitgegeben?
Mein Vater hat mir seine Hartnäckigkeit mitgegeben und meine Mutter die Liebe zum Familienleben.

3 Dinge, die zu einem perfekten Tag dazu gehören?
Meine Töchter, mein Mann und ein Toast mit Sauerkirschmarmelade.

Welches Buch kannst du uneingeschränkt empfehlen und warum?
Da habe ich kein bestimmtes. Aber der jüngeren Generation empfehle ich die Bücher von Astrid Lindgren. Sie sind nicht nur toll geschrieben, sondern wirken herrlich entschleunigend in unserer viel zu schnelllebigen Zeit.

Von welchem Buch sollte man die Finger lassen und warum?
Von keinem. Jeder Leser sollte sich sein eigenes Bild machen.

Was magst du überhaupt nicht in Büchern?
Unglaubwürdigkeit. Wenn jemand nachts allein hinauf zum Speicher geht, weil dort unheimliche Geräusche sind, muss derjenige dafür einen verdammt guten Grund haben :-)

Lebensmotto?
Nicht ärgern, nur wundern!
(übrigens, das sage ich auch immer :) Gutes Lesensmotto)

Was würdest du deinen Lesern gerne einmal sagen?
Wie froh ich bin, dass es sie gibt. Jeder, den ich mit meinen Geschichten ein paar Stunden Ablenkung vom Alltag schenken darf, macht mich glücklich.

Bestimmt wirst Du oft in Interviews das Gleiche gefragt. Welche Fragen kannst Du nicht mehr “lesen” und welche Frage würdest Du gerne einmal beantworten?
Ich werde ständig gefragt, warum ich mich nicht bei einem Verlag bewerbe. Die Antwort darauf bringt mich meist etwas aus dem Konzept, weil ich Charakterzüge offenlegen muss, auf die ich nicht immer stolz bin: Ungeduld und Erbsenzählerei :-) Ich bin gerne mein eigener Herr. Ich liebe es, selbst über meine Buchprojekte zu entscheiden, und die einzelnen Arbeitsschritte bis zum Ziel machen mir viel Spaß. Natürlich möchte ich die Zusammenarbeit mit einem Verlag  trotzdem nicht auf alle Zeit ausschließen.

Und welche Frage ich gerne mal beantworten würde?
Mmh, vielleicht welche Malerin ich mag. Eigentlich bin ich, was die Malerei angeht, ein Kunstbanause. Aber meine Antwort wäre: Sophie Gengembre Anderson. Ihre Zeichnungen wirken so friedlich auf mich, dass der Stress augenblicklich von mir abfällt – auch wenn sie vom Stil her leider überhaupt nicht zu unserer Einrichtung passen und ich deshalb kein eigenes Werk von ihr besitze.


Ein sehr interessantes Interview finde ich. Man erfährt hier viel über die Autorin und ihre Bücher. Also ich habe "Drei Wünsche" gelesen und kann nur sagen, es ist unheimlich fesselnd und bis zum Schluß weiß man nicht, was eigentlich Sache ist. DAS ist Spannung pur.


P.S. die Buchcoverbilder und  Bild von McRied sind von der Homepage von Tara Riedman. Vielen Dank dafür. 

Samstag, 21. Januar 2017

#blubberXmas Tag 6 / 2014

Heute hat es die Tagesaufgabe aber in sich:
  • Statte mindestens 5 Blogs von der Teilnehmerliste einen Besuch ab und hinterlasse je einen Kommentar unter einem Beitrag, der nichts mit dieser Aktionswoche zu tun hat.
  • Lies 1 Stunde am Stück. Wie viele Seiten schaffst du?
  • Verfasse den Gewinner-Blogbeitrag aus deinem Voting und veröffentliche diesen heute oder morgen
  • ab 21:00 Uhr wollen wir gemeinsam lesen. Wenn du Zeit und Lust hast, geselle dich im Facebook-Event oder bei Twitter mit dem Hashtag #blubberxmas zu uns.


Update: 07:42 meine besuchten Blogs für heute:

Meine Lesezeit   Kommentar zum Buch "Tote Mächen lügen nicht
Wint3rkind  Kommentar zur Halloween Kette
The nerds heart.   Kommentar zu Meine Regentropfen Gang
Kunterbunte woerterwelt   Kommentar zum Trnd Produkt Ricola
booklove-bloggt  Kommentar zu Weihnachten für Bücherwürmer


den letzen Punkt werde ich wohl nicht schaffen. Ersten bin ich meistens da schon hundsmüde (stehe immr sehr früh auf) und zweitens bin ich nicht bei Twitter oder Hashtg. Bin keine Twittermaus :-D
Der zweite Punkt werde ich wohl am Nachmittag hier veröffentlichen, da wir - mein Mann und ich - den Tag wohl heute etwas ausserhalb genießen wollen. Hab heute frei und muss nicht arbeiten und die ganzen Kunden heute bedienen an der Wurst und Käsetheke *freu*


#blubberXmas Tag 3 / 2014

  • Erzähle uns kurz, wie du den heutigen Tag verbringen wirst. Wie feierst du Weihnachten? Wie läuft der Tag traditionell bei dir ab? Was gibt es zu essen?
  • Hinterlasse auf 5 teilnehmenden Blogs liebe Weihnachtsgrüße

Update 15:08
Da ich gerade von der Arbeit gekommen bin, werde ich zunächst eine Kleinigkeit essen. Dann ein wenig ausruhen und abends gibt es Hawaiitoast. Meine Mutter ist bei uns - meinen Mann und mir - oben und wir schauen ein wenig Fern.  Und genießen einfach die Ruhe. Schließlich bin ich schon seit 5 Uhr früh wach.


Uptade 15:25
Besuchte Blogs und weihnachtliche Grüße hinterlassen.
Abendsternchen
tapsisbuchblog
Literatwo
Auroras kleine Buecherwelt.
Lit-marcel


der erste Tag, wo ich alle Aufgaben erfüllen konnte. Ich möchte Anka ganz lieben Dank für die tolle Aktion sagen!

Interview mit einen Autor ... heute Ralf Kurz


Ja, hier ist es, mein erstes Interview mit einem Autor. Ralf Kurz hat mir die Ehre erwiesen und mir ein paar Fragen beantwortet. Vielen Dank dafür.
Ralf Kurz ist 1961 in der Pfalz geboren.

Seine ersten beiden Romane „Sdaiv – die Entführung der Fußball-Nationalmannschaft“ (Krimi, 2005) und „Die Ziege im Anzug“ (Liebeskomödie, 2008) sowie einige Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien veröffentlichte er unter seinem Pseudonym FREEMAN.
 Er sagt über sich selber:
Manchmal ist es eine Lust, ein Buch zu lesen, aber es ist immer eine Lust, ein Buch zu schreiben.
 Und Ralf weiß genau, wann er Schriftsteller wurde: Am 2. Juni 2004, nachmittags gegen 17:00 Uhr, wurde ich Schriftsteller. So der Origninalton im Lebenslauf auf Lovelybooks
Rauf aufs braune Sofa und verrate bitte mehr über Dich.



 
Ihr letztes Buch heißt ja „Kopf oder Zahl“ . Wie kamen Sie auf die Idee zum letzten Buch?

Meine bevorzugten Fernsehsender sind PHOENIX, N24, ZDFInfo usw. Dort habe ich unterschiedliche Dokumentationen sowohl über mathematische Forschungen als auch die NSA gesehen. Aus der Kombination dieser beiden Themen entstand die Idee zu „Kopf oder Zahl“.


In dem Buch geht es unter anderen auch um die NSA. Sind dort eventuell biografische Elemente mit darin verarbeitet?

Nein, der ganze Roman ist fiktiv. Auch wenn die Schlapphüte aus Fort Meade mein Telefon abhören und meine eMails lesen, hat sich noch keiner von denen bei mir gemeldet.


Ist schon ein neuer Krimi in Bearbeitung und wenn ja, möchten Sie mir kurz verraten, worum es diesmal geht?

Ich habe mir bereits Gedanken um den fünften Band der Kommissar-Bussard-Reihe gemacht. Das Hauptthema wird voraussichtlich die Facebook-Generation sein, die sehr großzügig mit der Verbreitung privater Informationen umgeht. Hinsichtlich Täter und Motiv muss ich aber noch einiges recherchieren und bei einem Krimi sollte man nicht zu viel verraten. Im Regal wird das Buch aber vermutlich unter „Psycho-Thriller“ zu finden sein.
 

Kopf oder Zahl ist ja nun der vierte Teil einer Reihe mit Kommissar Bussard. Wie sind sie zu diesem Kommissar gekommen?

Den Charakter des Kommissars habe ich mit Bedacht entwickelt. Ich wollte keinen Superman und keinen James Bond, aber auch keine verkrachte Existenz, die von Dämonen aus der Vergangenheit beherrscht wird. Bussard sollte ein durchschnittlicher Typ sein, sympathisch und vor allem hartnäckig, den man irgendwo zwischen Columbo und Schimanski ansiedeln kann. 


Ihre Krimis haben ja immer brisante Themen wie z. B. Strassenkinder, Geheimdienst. Wie kommt man zu solchen Themen?

Das ist sehr unterschiedlich. Ein Freund (ein Professor für Mikrobiologie) gab den Anstoß zu „Die Honigspur“, wo es unter anderem um Tuberkulose geht und warum die Krankheit trotz Impfstoffen in der Dritten Welt noch immer sehr verbreitet ist. Die Straßenkinder, über die ich in „Im Schatten der Wahrheit“ schrieb, begegnen mir, wenn ich durch die Stadt gehe. Jeder sieht die Ärmsten der Armen, doch kaum jemand nimmt sie noch wahr und mit meinem Kriminalroman wollte ich das Thema etwas in den Fokus rücken.

Wären Sie lieber der Schurke oder der Gute in ihren Krimis, falls sie dort eine Rolle spielen könnten?
Um einen überzeugenden Kriminalroman zu schreiben, muss man über eine gehörige Portion krimineller Energie verfügen, sowohl was die Tat als auch was die Motivation des Täters angeht. Da ich im realen Leben jedoch kein Schurke bin, sondern eher wie Kommissar Bussard auf der Seite derjenigen stehe, die sich selbst nicht (mehr) wehren können, würde mich die Rolle des Schurken in einer Verfilmung sehr reizen. Ich wäre vermutlich SEHR böse ...


Wie recherchieren Sie für Ihre Bücher?

Intensiv! Gute Recherche ist unverzichtbar, wenn ein Roman authentisch sein soll. Vor meinen ersten Krimi hatte ich ein sehr langes Gespräch mit einem Kriminalkommissar, der mir viele Aspekte der Polizeiarbeit erläuterte.

Die ersten Informationen für einen neuen Roman hole ich mir grundsätzlich aus dem Internet. Daraus entwickele ich eine Art „Stichwortliste“, die ich anschließend abarbeite. Ich lese Fachliteratur, sehe mir Dokumentationen an und führe Interviews mit Experten. Gerade aus diesen Interviews ziehe ich oft die wichtigsten Informationen, weil ich bei dem jeweiligen Gesprächspartner nachfragen kann und manchmal Aspekte auftauchen, von denen ich zuvor noch keine Ahnung hatte.


Haben Sie lange gebraucht, um einen Verlag zu finden, der Ihre Bücher druckt und herausbringt?

Nein, ganz im Gegenteil. Mit meinem ersten Manuskript unter dem Arm habe ich einen Verleger aufgesucht, der gleich interessiert war. Zwei Wochen später haben wir einen Autorenvertrag geschlossen. Als ich für meinen ersten Kommissar-Bussard-Krimi nach einem neuen Verlag suchte, ging es sogar noch schneller. Eine Woche, nachdem ich eine Leseprobe von „Die Honigspur“ an den Wellhöfer Verlag in Mannheim geschickt hatte, lag der Vertrag auf meinem Schreibtisch. Auf der anderen Seite habe ich jedoch auch drei Romane als eBooks in Eigenregie veröffentlicht, weil kein Verlag an den Manuskripten interessiert war. Allerdings habe ich auch nicht sehr intensiv nach Verlagen gesucht.


Schreiben Sie nur Krimis oder auch andere Genrebereiche?

Von den zehn Romanen, die ich bisher veröffentlicht habe, gehören fünf ins Krimi-Genre. Das Buch, das mir selbst am meisten am Herzen liegt, ist jedoch ein historischer Portraitroman („Der Diplomat“) über einen Mann, der im 18. Jahrhundert eine herausragende Leistung vollbracht hat und ohne dessen unermüdliche Arbeit heute ein deutscher Staat nicht denkbar wäre. Neben einer Liebeskomödie und einer erotischen Science-Fiction-Komödie habe ich jedoch auch zum Thema Mobbing einen gesellschaftskritischen Jugendroman („Luzifers Poesiealbum“) und mit „Das letzte Jahr der Händler“ einen zeitkritischen literarischen Roman geschrieben. Diese beiden Bücher sind für mich wertvoll, doch sie folgen nicht dem Mainstream und aus Mangel an interessierten Verlagen sind sie deshalb nur als eBooks verfügbar.


Sie waren bestimmt nicht immer Autor. Welchen Beruf haben Sie vor dem Schreiben ausgeführt und seit wann sind sie am Schreiben.

Ich habe den Kaufmannsberuf erlernt und in diesem Beruf arbeite ich heute noch, denn wie bei den meisten Autoren reichen die Einnahmen aus Tantiemen, Lesungen etc. nicht aus, um davon zu leben. Das Schreiben betreibe ich deshalb semiprofessionell.

Meinen ersten Roman habe ich im Jahr 2004 geschrieben und mit „Kopf oder Zahl“ (2014) ist nun der zehnte erschienen.


Wann haben Sie herausgefunden, dass sie das Schreiben hauptberuflich machen möchten

Diese Idee verfolgt mich seit meinem ersten Roman, doch dazu müssen die Verkaufszahlen meiner Bücher noch weiter steigen.


Hat sich Ihr Leben verändert, als Sie Ihr erstes Buch herausgebracht haben?

Ja! Da das Schreiben von Romanen sehr zeitintensiv ist, musste leider eine andere Freizeitbeschäftigung daran glauben. Früher habe ich als Bassist in Rock- und Bluesbands gespielt, doch für beides – schreiben und musizieren – haben meine Tage und Nächte einfach nicht genügend Stunden.


Wie sieht momentan Ihr Alltag aus? Wieviel Zeit verbringen Sie mit dem Schreiben? Und wie bauen Sie den Alltag in das Schreiben ein?

Das eigentliche Schreiben, d.h. die Arbeit an der Tastatur, nimmt nur die Hälfte meiner Zeit als Autor ein. Die andere Hälfte gehört einerseits den Recherchen, andererseits Aktivitäten, die den Verkauf der Bücher fördern (Besuche bei Buchhändlern, Lesungen oder wie letzte Woche vier Tage bei der Frankfurter Buchmesse). Alles zusammen beansprucht etwa die Hälfte meiner gesamten Arbeitszeit (im Durchschnitt etwa vier Stunden täglich), während ich die andere Hälfte meinem anderen Broterwerb widmen muss. Daneben treibe ich noch etwas Sport (ein wichtiger Ausgleich, wenn man den ganzen Tag am Schreibtisch sitzt!) und spiele Billard, um meinem Geist Gelegenheit zu geben, sich mit etwas ganz anderem zu beschäftigen.


Haben Sie noch Projekte, die Sie in Zukunft erreichen wollen oder beenden wollen.

Zu beenden habe ich nichts (auch wenn noch ein halber Roman in meinem Schreibtisch liegt, von dem ich allerdings nicht weiß, ob ich ihn überhaupt beenden will). Es gibt jedoch Bücher, die ich neben den Bussard-Krimis noch schreiben möchte: einen weiteren historischen Portraitroman über ein Türkenmädchen (10. Jahrhundert) und einen Thriller über den Klimawandel. Eines dieser beiden Projekte werde ich vielleicht schon nächstes Jahr in Angriff nehmen.



hm, ein sehr interessantes Interview, wie ich finde. Wer gerne mehr über den Autor Ralf Kurz erfahren möchte, schaut einfach mal auf seiner Homepage vorbei.

Dort sind auch seine Bücher aufgeführt: http://www.ralf-kurz.de/Bücher.htm

Auch ich werde das ein oder andere lesen und na klar davon berichten.  Und auf seiner Seite erzählt er dann noch, das der Mannheimer Wellhöfer-Verlag eine Anthologie mit Geschichten um Geister und Gespenster, Magisches und Mysteriöses. Auch er hat unter "Wetten, das... eine Geschichte beigesteuert. Da ich ja eh ein Fan von Gespenstern und all den Sachen bin und dann noch eine Kurzgeschichte von Ralf Kurz (hihi ein Wortklabauker) drin ist, kommt dieses Buch auf jeden Fall auf die Wunschliste!